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27. März 2018
GV BUS CH Sektion Mittelland: PostAuto im Auge des Hurrikans

GV BUS CH Sektion Mittelland: PostAuto im Auge des Hurrikans

Der PostAuto-Skandal war – nicht überraschend – das zentrale Thema der Generalversammlung (GV) der grössten BUS CH-Regionalsektion. Sektionspräsident Dominik Steiner und Nationalrat sowie Verbandsvorsitzender Walter Wobmann zeigten die Position von BUS CH in der Affäre auf. Die beiden sind sich einig: Die Zusammenarbeit mit PostAuto muss weiter gehen, aber auf einer kompletterneuerten Grundlage.

Dominik  Steiner  ist  weiss  Gott  kein Neuling  im  Geschäft.  Seit  über  zwei Jahrzehnten präsidiert er die Sektion Mittelland  des Postautounternehmerverbands BUS CH, zudem leitet er seit über zehn Jahren als Geschäftsführer die Geschicke des nationalen Verbands. Jedoch könne er sich nicht erinnern, dass der Name «PostAuto» so in  aller  Munde  war  wie  in  den  vergangenen Wochen  im Zusammenhang  mit  dem  Buchhaltungs-Manipulationsskandal, hielt Steiner einleitend  zur  GV  der  BUS  CH  Sektion  Mittelland  2018  fest.  Den  anderen,  zahlreich  im Verkehrshaus  Luzern  anwesenden,  Postautounternehmern (PU) dürfte es nicht anders gegangen  sein.  Die  mediale  und  politische Aufmerksamkeit für das Thema sucht seinesgleichen. Das Bundesparlament widmete der Affäre  in  der  abgelaufenen  Frühlingssession sogar eine Sonderdebatte. 

Grosser politischer Druck

Walter  Wobmann,  Nationalrat  und  Präsident des nationalen Dachverbands BUS CH, betonte in aller Deutlichkeit, dass man seitens Politik nicht ruhen werde, bis der Skandal aufgearbeitet sei. Man müsse auch die positive Seite sehen: endlich erhielten die PU eine Möglichkeit, auf die seit Jahren unbefriedigende Situation  mit  den  stetig  sinkenden  Abgeltungen und  der  mangelnden  Wertschätzung  von PostAuto  hinzuweisen.  Ein  partnerschaftliches  Verhältnis  auf  Augenhöhe  und  nichts anderes  gelte  es  für  die  Zukunft  sicherzustellen.  Überdies  wird  die  Möglichkeit  einer Einsitznahme  von  PU-Vertretern  im  Verwaltungsrat von PostAuto derzeit geprüft. Daniel Schlatter als anwesender Vertreter der Post-Auto-Geschäftsleitung versicherte, dass eine interne  Überprüfung  stattfinden  werde.  Der Dialog mit den PU sei wichtig.

«Gelbes Blut» fliesst auch jetzt noch

Ein PU-Tag Anfang Mai soll die Möglichkeit für einen konstruktiven Dialog und Diskussionen 
über  die  Zukunft  bieten.  Ein  Ansinnen,  das von den anwesenden PU wohlwollend aufgenommen wurde. Der Wille für die Kooperation ist  weiterhin  vorhanden,  das  «gelbe  Blut» 
fliesst unaufhörlich in den Adern der PU – die meisten  sind  seit  Generationen  Partner  von 
PostAuto.  Aber:  einiges  muss  sich  grundlegend ändern, so der einhellige Tenor. Nun liegt es an PostAuto, das massiv angekratzte Vertrauensverhältnis  wiederherzustellen  und Hand  zu  bieten  für  eine  partnerschaftliche Kooperation auf Augenhöhe.

Stefan Huwyler

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